Seit einem Vierteljahrhundert marschieren der Schlattinger Löwe und der Basadinger Bär in dieselbe Richtung (Wappen). Grund genug am Geisslibach, genau zwischen den beiden Dörfern ein Festwochenende für die Bevölkerung zu organisieren. Dieses startete am Sonntag mit einem ökumenischen Festgottesdienst, welcher von Rolf Roeder und Robert Weinbuch zelebriert wurde.
Zur Verwunderung der etwa 150 Teilnehmenden stand anfangs ‘nur’ Robert Weinbuch auf der Bühne. Manch einer rätselte, wo Rolf Roeder wohl geblieben sein mag. Nach dem ersten Lied kam er dann wie zufällig von der Seite ins Festzelt. Er gab an, vom Gesang angelockt worden zu sein. Mit einem Augenzwinkern fingierten sie ein Gespräch, aus dem hervorging, wie wichtig es ist, das Gemeinsame hervorzuheben und aufeinander zuzugehen. Der feine Humor kam gut an, es ging der eine oder andere Lacher durch das Festzelt. Leitgedanke war die Hochzeit von Kana in Galiläa (Johannes 2,1-11), wo Jesus Wasser in Wein verwandelte und damit das Fest gerettet hatte.
Die beiden Seelsorger verstanden es gut, hervorzuheben, wie wichtig auch das gemütliche Beisammensein ist. – Sie erinnerten daran, wie noch vor wenigen Jahrzehnten Ablehnung und Vorbehalte das Zusammenleben der beiden Konfessionen geprägt hatten. Es ist ein schönes Zeichen und sicher kein Zufall, dass die Kirche an diesem Sonntag ihre Mauern verliess und zu den Menschen ins Festzelt kam. – Schliesslich stellten beide fest, dass im Festzelt mehr Menschen waren als in manchem Gottesdienst…
Zusammen mit der Unterstützung des Rodenberg-Ensemble Schlattingen und der BaSchlaWi-Band war der Gottesdienst eine gelungene Werbung für die heutige Kirche, die durchaus zeitgemäss die Menschen anzusprechen vermag. Es bleibt zu hoffen, dass einige den Weg aus dem Festzelt in die Kirche finden…
Thomas Burkhardt