Herzlich willkommen! Fühlen Sie sich in unseren Kirchengebäuden und Gottesdiensten willkommen? Denken und fühlen Sie: Hier möchte ich bleiben, hier kann ich aufatmen und Frieden, Ruhe und Heimat finden, hier werde ich ernstgenommen und so angesprochen, dass ich Kraft und Hilfe für mein Leben tanken kann?
Ich habe immer gedacht, dass Kinder in unserer Kirche willkommen sind, aber da lag ich falsch. Leider wurden vor gar nicht allzu langer Zeit Kinder (und deren Eltern) in Gottesdiensten unseres Pastoralraums kritisiert, weil sie sich nicht richtig und anständig benommen haben, sondern wie Kinder; und einem kleinen Kind wurde in unserem Pastoralraumgottesdienst am Bettag der Friedensgruss verweigert. Ich schäme mich dafür; die kommen nie wieder.
Wir als Kirche und als einzelne Christinnen und Christen haben bezüglich Willkommenskultur anscheinend noch Defizite und müssen uns fragen lassen, ob wir in unserer Kirche Menschen willkommen heissen ohne zu (ver)urteilen und sie so akzeptieren, wie sie sind.
Am Sonntag feiern wir Christkönig. Das Reich unseres Königs ist ein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit, der Liebe und der Barmherzigkeit, der Freiheit und des gelingenden Lebens. Unsere Kirche ist nicht dieses Reich, aber wir sind eingeladen, dieses Reich bereits jetzt und heute Wirklichkeit werden zu lassen – in unserer Gemeinschaft!
Am 1. Dezember ist dann der erste Advent, in vielen Kirchengebäuden wird bereits die Krippe aufgestellt, natürlich noch ohne Christkind. Zur Krippe kamen zwielichtige Typen: zur damaligen Zeit verachtete Hirten, und geheimnisvolle Sterndeuter (Magier) aus dem Osten; nur die reichen Wirte nicht. An der Krippe ist jeder willkommen, das Jesuskind lächelt jeden an und will jedes Herz mit Liebe erfüllen. Alle sind an der Krippe willkommen, wie man im Advent in der Kirche Stein am Rhein oder in diesem Pfarrblatt im Pfarreiteil lesen kann. Ich bin sicher: Jesus heisst auch Sie und mich herzlich willkommen!
 

Robert Weinbuch