Der Monat Oktober ist nicht nur der Rosenkranzmonat, in dem uns das Rosenkranzgebet mit den Christinnen und Christen auf der ganzen Welt verbindet. Der Oktober ist auch der Monat der Weltmission, der uns bewusst macht, dass unsere Kirche eine weltweite Gemeinschaft ist. Der Begriff Mission hat sich – zum Glück! – gewandelt: früher bedeutete Mission, dass die Missionare der europäischen Kirchen zu den „armen Negerlein“ die Zivilisation und den christlichen Glauben bringen, und dass diese gefälligst dafür dankbar sein sollen. Heute meint Mission einen Prozess auf Augenhöhe: gegenseitiges sich beschenken und unterstützen, miteinander im Glauben unterwegs sein, die vielen Reichtümer der Kirchen in den Ländern der Erde entdecken, Menschen begegnen (in Wort und Bild, oder auch persönlich), die den christlichen Glauben anders leben als wir. Papst Franziskus hat den Monat der Weltmission unter das Motto gestellt: „Geht, und ladet alle Menschen zum Hochzeitsmahl ein“ (vgl. Mt 22,9) In der Version, die Matthäus vom Gleichnis erzählt, ist viel Gewalt und Brutalität zu finden; die Einladung Gottes hat es schwer. Aber schliesslich füllt sich der Hochzeitssaal mit den Gästen, die die Diener zufällig an den Strassenkreuzungen trafen, mit Guten und Bösen – alle sind eingeladen! 

Zu den Menschen gehen, sie einladen, mit ihnen die Freude und das Leben teilen, und sich von Gott geliebt wissen – das ist eine Form von Mission, zu der auch wir in unserem Alltag als Christinnen und Christen berufen sind. 

Jedes Jahr lenkt Missio den Blick auf die Kirche in einem anderen Land, 2024 auf die Kirche in der Demokratischen Republik Kongo– eine junge, dynamische Ortskirche, mit der wir viel teilen können, die aber in einer zunehmend von Konflikten geprägten Situation ihren Glauben leben muss; nähere Informationen unter www.missio.ch. Der Sonntag der Weltmission wird in diesem Jahr in allen Ländern der Erde am 20. Oktober gefeiert. Feiern, beten, lernen, solidarisch handeln – nehmen wir die Einladung an!

Robert Weinbuch