In allen Pfarreien unseres Pastoralraums wird es gefeiert: am 3. September in Willisdorf, am 7. September in Mammern, am 8. September in Eschenz, Basadingen und Stein am Rhein, am 14. September in Paradies, am 6. Oktober in Ramsen und am 22. September in Diessenhofen und Klingenzell – das Erntedankfest. Auch wenn es in vielen deutschen Diözesen immer am ersten Sonntag im Oktober gefeiert wird, hat Erntedank keinen eigenen Festtag im liturgischen Kalender. Es ist möglich und auch sinnvoll Erntedank mit anderen Festgedanken zu kombinieren: das Danken am eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag beinhaltet auch den Dank für die Natur, für Gottes Fürsorge und Güte, und natürlich kann man dann am Bettag auch für die Erntegaben danken. Auch das Patrozinium in Diessenhofen (22.9.) passt zu Erntedank: Unser Nationalheiliger Nikolaus von Flüe hat sicher jedes Jahr Gott für die Ernte gedankt – zu seiner Zeit war eine gute Ernte keineswegs selbstverständlich – übrigens auch heute nicht; nur haben viele das infolge der globalisierten Nahrungsmittelproduktion und der ständigen Verfügbarkeit der Lebensmittel vergessen.

Das Volk Israel hat Erntedankfeste gefeiert, und im Christentum lassen sich sie sich bis ins 3. Jahrhundert zurückverfolgen. In der Schweiz ist Erntedank noch gar nicht so alt: laut dem liturgischen Institut „sind Erntedankfeste vor allem im Zuge der Nahrungsmittelversorgung während des Zweiten Weltkriegs aufgekommen“. 

Erntedank ist ein Schöpfungsfest, es liegt in der SchöpfungsZeit (1.9. – 4.10.) und verbindet die Freude über das Wachsen und Reifen und den Dank für die farbenfrohen und vielfältigen Früchte der Natur mit dem Auftrag, Gottes gute Schöpfung zu bewahren. 

Erntedank ist auch ein Fest der Hoffnung, dass Gott unser Leben in der Hand hält, dass unser Leben mit Gottes Hilfe gelingt und Frucht bringt. Ganz herzlich laden wir zum Mitfeiern ein und sagen ein grosses Dankeschön all denen, die unsere Kirchen so wunderschön zum Erntedankfest schmücken.

Robert Weinbuch