Wallfahren heisst: Sich auf den Weg machen, auf dem Weg sein, in eine bestimmte Richtung ziehen, den Glauben vertiefen und das Vertrauen in Gott stärken.
Die Erwartungen der 22 Teilnehmer an die Wallfahrt vom 16. Oktober waren bestimmt unterschiedlich: Einen schönen Tag erleben, etwas Neues sehen, mit anderen austauschen, zur Ruhe kommen, die Möglichkeit für Besinnung und Gebet haben, Wünsche, Dank, Sorgen und Anliegen bei der Gottesmutter deponieren…
Gestärkt mit dem Reisesegen und nach zweistündiger Fahrt angekommen in Maria Bildstein in Benken/SG, feiern wir in der schönen Wallfahrtskirche mit Pfarrer Johannes die Heilige Messe. Alles dürfen wir vertrauensvoll durch Maria vor Gott tragen. Jesus hat seine Mutter auch uns zur Mutter gegeben. Sie geht mit uns mit ihrem mütterlichen Beistand, ihrem Trost und ihrer Ermutigung.
Im Zentrum des Evangeliums und der Predigt steht das Magnificat, ein Ausdruck von Marias tiefem Gottvertrauen, ihrem starken Glauben. Ohne an Gültigkeit verloren zu haben nimmt es uns mit auf den Weg: Wir dürfen und sollen mithelfen, am Reich Gottes zu bauen. Im Kleinen, im Alltäglichen. Dabei stellt sich die Frage nach unserem Glauben an Gott: Hat Er Platz in unserer Seele, in unserem Denken, bei unseren Entscheidungen? Auch Marias Glaube war gefordert in all ihren Lebenssituationen. Gerade deshalb ist sie uns so nahe. Sie liess sich nicht beirren in ihrem Glauben. Der Glaube ist auch entscheidend für uns: Auch wenn er uns nicht bewahrt vor Enttäuschungen, Dunkel und Leid, führt er uns mit Maria durch unser Leben Gott entgegen, der mit offenen Armen auf uns wartet.
„Meine Seele preist die Grösse des Herrn!“ Die Seele erfüllt mit Lobgesang, ruft auch der Magen nach der verdienten Stärkung. Die Gelegenheit zum Austausch beim Mittagessen wird rege genutzt.
In Maria Bildstein lädt ein eindrücklicher Grotten- und Stationenweg zum Innehalten und Nachdenken ein. Wir gehen ihn, beten, singen und betrachten den Kreuzweg. Anfangs kräht sogar ein Hahn mehrmals! Was er uns wohl fragen will?? Vielleicht, wie wir uns heute verhalten, wenn wir miterleben, wie Jesus gepeinigt, verspottet und gedemütigt wird?? Die friedlich und ungestört grasenden Kühe und der von weitem hörbare Alltagslärm scheinen ein Bild von Gleichgültigkeit und Desinteresse zu geben… wohl nicht anders als für viele Menschen vor 2000 Jahren… Gehen wir den Kreuzweg bewusst mit, in der Gewissheit: Wer mit Jesus leidet und stirbt, wird auch mit Ihm auferstehen!
Nach feinem Kafi und Dessert steht die Rückreise an. Die Stimmung ist wesentlich lockerer als auf der Hinfahrt, die Gespräche angeregter, die Gemeinschaft gefestigter. Der Tag scheint gelungen: Eine Stärkung für Geist, Körper und Seele – und eine gute Gelegenheit, sich kennen zu lernen und sich näher zu kommen innerhalb des Pastoralraumes. So hoffen wir auf weitere Möglichkeiten, als Gemeinschaft wachsen zu können und uns zusammen auf den Weg zu machen – und so in der Beziehung zu Christus wachsen zu dürfen.
Allen, die in irgendeiner Form zum Gelingen der Wallfahrt beigetragen haben, ein herzliches Vergelts-Gott für alles!
Ruth Neidhart
Magnificat
Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.
Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
das er unsern Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

Maria Bildstein

Wallfahrt Maria Bildstein

Kreuzweg Maria Bildstein

Kreuzweg Maria Bildstein

Gottesdienst Maria Bildstein

Kirche Maria Bildstein











